Verhaltens­therapie


Die Verhaltenstherapie gehört zu den am häufigsten eingesetzten und wissenschaftlich am besten untersuchten psychotherapeutischen Verfahren. Die Grundannahme der Verhaltenstherapie ist, dass jedes Verhalten erlernt und auch wieder verlernt werden kann.


Dabei liegt der Fokus nicht ausschließlich auf dem beobachtbaren Verhalten, sondern auch auf den Gefühlen, den Bewertungen, den Gedanken und den Motiven.


Die Verhaltenstherapie gehört zu den Kurzzeittherapien und es zeigen sich in der Regel schon nach wenigen Sitzungen erste Erfolge.




Neben einigen anderen Methoden arbeite ich gerne mit folgenden verhaltenstherapeutischen Interventionen:


Rational-Emotive-Verhaltentherapie

 

Stellen Sie sich vor, es schauen drei Männer gemeinsam Fußball. Als ein Tor fällt, fängt einer der Männer an zu weinen, der andere jubelt und der dritte geht aus dem Zimmer und holt sich noch was zum trinken. Der Grund für die unterschiedlichen Reaktionen auf dasselbe Ereignis (Torschuss) sind die unterschiedlichen Bewertungen der Männer.


Albert Ellis beschäftigte sich genau mit diesen Bewertungen und entwickelte eine Methode, mit der man dysfunktionale Gedanken in funktionale Gedanken umstrukturieren kann. Dysfunktionale Gedanken, sind Gedanken die eine Person massiv einschränken können und der Zielerreichung und Bedürfnisbefriedigung entgegenstehen können. Die Rational-Emotive-Verhaltenstherapie ist häufig auch unter dem ABC-Modell bekannt.



 

„Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen,
sondern die Vorstellungen und Meinungen von den Dingen.“

- Epiktet -



Schematherapie

Die Schematherapie wurde von Jeffrey Young entwickelt. Die Methode basiert auf der kognitiven Verhaltenstherapie und ist besonders indiziert bei Depressionen, Essstörungen, Ängsten und Persönlichkeitsstörungen.


Schemata agieren bei uns allen im Hintergrund, diese Muster werden schon in der frühen Kindheit gelernt. Mit einem Schema ist ein typisches Muster von Gefühlen, Gedanken und Empfindungen gemeint, die das Verhalten steuern. Wurden die Grundbedürfnisse in der Kindheit nicht erfüllt, können ungünstige, sogenannte maladaptive, Schemata entstehen. Sie wirken sich langfristig negativ auf das Leben und die Beziehungen zu anderen Menschen aus.


In der Schematherapie geht es darum, durch verschiedene Methoden die ungünstigen Erlebens- und Verhaltensmuster, die im Laufe der Lebensgeschichte entstanden sind, aufzudecken und bewusst zu machen. Daraufhin werden diese dann so verändert, dass die Gefühle und das Verhalten besser reguliert und die Bedürfnisse auf eine günstigere Weise erfüllt werden können. Dadurch reduzieren sich langfristig auch die psychischen Belastungen.